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Transfer

Technologietransfer

Der Technologietransfer befasst sich im Kern mit der Verwertung von Forschungsergebnissen, wie Know-how, Erfindungen, Patenten, Technologien, Methoden, Daten oder Software. Entsprechend forcieren Wissenschaftseinrichtungen den Transfer von Technologien und Inventionen, damit diese in Form innovativer Produkte, Prozesse und Dienstleistungen Wege in die Anwendung finden.

TransferAllianz, 2021, S. 3, zuletzt aufgerufen am 09.03.2024

Ausgründungen

Die TU Dortmund versteht Transfer neben Forschung und Lehre als ihre Kernaufgabe und ist national und international eine Pionierin im Wissens- und Technologietransfer. Bereits 1984 wurde aus einem Modellversuch heraus eine eigene Transferstelle eingerichtet. Seit Anfang 2017 initiiert und fördert das Centrum für Entrepreneurship & Transfer (CET) als zentrale universitäre Einrichtung die lokale und regionale Vernetzung der TU Dortmund, deren Gründungsförderung, das strategiegeleitete Schutzrechtsmanagement sowie die Ausgestaltung der TU-Wirtschaftskooperationen. Darüber hinaus ist die TU Dortmund Mitgründerin und Gesellschafterin der TechnologieZentrumDortmund GmbH (TZDO). Das TZDO ist Kern eines der größten Technologieparks Europas und fördert in unmittelbarer Nachbarschaft zum Campus die Anwendung von Ideen aus der Wissenschaft.

Der Erfolg der Gründungsförderung zeigt sich an der Zahl der Ausgründungen der vergangenen Jahre. Die Ausgründungen kompetenzbasierter Start-ups und Spin-offs der TU Dortmund sind auf eine dauerhafte ökonomische Eigenständigkeit ausgerichtet. Einige verfolgen zusätzlich ökologische oder soziale Ziele und tragen so zur nachhaltigen Entwicklung bei. Nachfolgend werden zwei konkrete Beispiele erfolgreicher Ausgründungen aufgezeigt, die von der TU Dortmund aktiv unterstützt wurden.

Säulendiagramm. 2019 gab es 15 Ausgründungen, 2020 13 Ausgründungen und 2021 20 Ausgründungen. © CET​/​TU Dortmund University
Ausgründungen an der TU Dortmund nach Jahren

vGreens

Nachhaltigkeit und die Weiterentwicklung des "Vertical Farming" beschäftigen vGreens. Das Team entwickelte eine voll-automatisierte, hydroponische Vertical Farm mit dem Ziel, qualitativ bessere Erdbeeren in flexibel regulierbaren Mengen zu marktfähigen Preisen zu produzieren. Ihre Pilotproduktionsstätte wird durch eine eigens entwickelte Software gesteuert, um für die Pflanzen erforderliche Umweltparameter wie Temperatur, Lichtintensität oder auch Nährstoffzufuhr individuell zu regulieren. vGreens war erfolgreicher Teilnehmer des cetup.PREINC, des Pre-Inkubatorprogramms der TU Dortmund, und wurde durch ein Investment der TU capital in der Frühphasenfinanzierung unterstützt.

lodomo

Zusammen entwickeln die vier Gründer von lodomo eine digitale Plattform, die Senior*innen die Teilhabe an der digitalen Welt ermöglicht. Hierzu entsteht eine digitale Plattform für Tablets, welche Senior*innen in Altenhilfe-Einrichtungen nutzen können, um beispielsweise Essensbestellungen, Buchungen interner Dienstleistungen und Schadensmeldungen vorzunehmen. Digitale Inhalte in einem Haus werden als Alltagsgegenstände visualisiert, sodass die Nutzer*innen mit einer leichten und intuitiven Benutzeroberfläche spielerisch an die Technik herangeführt werden. Die Gründer haben an der TU Dortmund studiert und wurden vom CET der TU Dortmund unterstützt.

Patente

Die TU Dortmund ist eine innovative Hochschule und trägt mit den Erfindungen ihrer Forschenden zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus bei. In enger Zusammenarbeit mit der PROvendis GmbH – einem Tochterunternehmen der NRW-Hochschulen – bewertet, schützt und verwertet das CET der TU Dortmund die Erfindungen der TU-Wissenschaftler*innen. Viele dieser Erfindungen haben ein hohes wirtschaftliches Potenzial und werden durch Lizenzierung oder Verkauf an Unternehmen verwertet und in die Praxis umgesetzt; einige dienten dabei als Grundlage für die Gründung von innovativen Unternehmen in der Region. Im Jahr 2022 hat die TU Dortmund ca. 15 Erfindungsmeldungen vorgenommen. Aktuell wird nicht erfasst, ob die Patente im Sinne der TU-Nachhaltigkeitsdefinition nachhaltig sind. Die TU Dortmund implementiert jedoch ein Forschungsinformationssystem (FIS), das für die Erfassung der Forschungsaktivitäten zur Verfügung stehen wird, und auch Nachhaltigkeit als Merkmal berücksichtigt. Eine Auswertung wird damit zukünftig automatisiert möglich sein. Eine Übersicht zu den Erfindungen und Schutzrechten wird jährlich in der Publikation "Zahlen, Daten Fakten" veröffentlicht. Hier finden Sie weiterführende Informationen zu den Patenten an der TU Dortmund

Dr. Michael Brenscheidt-Transferpreis

Die TU Dortmund hat im Januar 2024 erstmalig den Dr. Michael Brenscheidt-Transferpreis verliehen. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und würdigt besondere Leistungen beim Forschungstransfer und bei wissenschaftlichen Kooperationen mit Praxispartnern. 2024 ging der erste Preis an Prof. Anna-Lena Scherger und Jannika Böse für die Sprachförderung mehrsprachiger Vorschulkinder. Dr. Alvaro Ortiz Pérez vom Lehrstuhl für Sensorik erhielt den zweiten Preis für eine Auftragsarbeit aus dem Mittelstand. Der dritte Preis ging an den Fotografenmeister Uwe Grützner, der mit Drohnenaufnahmen neue Kooperationspartner gewinnen konnte.