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Ernähungsverhalten an der TU Dortmund im Jahr 2022

Umfrage zum gastronomischen Angebot

Im April 2022 haben das Nachhaltigkeitsbüro und der AStA der TU Dortmund gemeinsam mit dem Studierendenwerk Dortmund eine Umfrage unter den Nutzer*innen des gastronomischen Angebots des Studierendenwerks durchgeführt. Mit dieser Umfrage sollten Fragen zur allgemeinen Zufriedenheit, zum Speisenangebot und individuelle Wünsche ausgewertet werden. Im Rahmen der Umfrage wurden im Zeitraum vom 16. März bis zum 8. April 2022 insgesamt 3.025 Fragebögen vollständig ausgefüllt. 2.362 Studierende und 734 Mitarbeitende nahmen teil. Das entspricht  18 % der Mitarbeitenden und 7 % aller eingeschriebenen Studierenden im Jahr 2021 (vgl. Publikation Zahlen, Daten Fakten 2021 der TU Dortmund).

Zusammenfassung

Insgesamt zeigte die Umfrage, dass die Nutzer*innen der gastronomischen Angebote des Studierendenwerks am Campus der TU im Großen und Ganzen zufrieden sind, und auch Preis-Leistungs-Verhältnis und Protionsgrößen als passend empfunden werden. Hauptwunsch war ein umfangreicheres und ausgewogeneres vegetarisches und veganes Angebot, was auch von Menschen mit omnivorer Ernährung als fair empfunden wird.

Ernährung verursacht durch die Produktion der Nahrungsmittel  Treibhausgasemissionen. Die Kennzeichnung der Gerichte mit einem CO2-Fußabdruck, also der äquivalenten Menge an Emissionen, wurde insgesamt befürwortet. Viele Teilnehmende gaben auch an, dass sie bei ihrer Auswahl die Klimabilanz berücksichtigen würden. In der Umfrage wurden keine großen Unterschiede zwischen den Mitarbeitenden und den Studierenden festgestellt. Lediglich bei den Öffnungszeiten wünschten sich die Mitarbeitenden ein früheres Angebot ab 8 Uhr.

Studierendenwerk, AStA und das Nachhaltigkeitsbüro haben über die Ergebnisse der Umfrage beraten und auf Grundlage der Ergebnisse erste Maßnahmen abgeleitet. Hauptanliegen des Nachhaltigkeitsbüros war es dabei, die Klimabilanz von Ernährung und deren Auswirkung zu kommunizieren.  So steht eine individuelle Entscheidungshilfe zur Verfügung, die langfristig eine klimafreundlichere Ernährung an der TU sicherstellt. Zudem ist es Ziel des Studierendenwerks, bis 2030 klimaneutral zu werden.

Abgeleitete Maßnahmen

  • Das Studierendenwerk hat den Anteil an vegetarischen und veganen Gerichten auf mindestens 50 % angehoben.
  • In der Hauptmensa wird täglich ein zusätzliches vegetarisches Gyrosgericht angeboten.
  • Die Basisprodukte für Saucen wurden auf glutenfreie Zutaten umgestellt. Nach Möglichkeit sollen Rezepte und die Kennzeichnung  für glutenfreie Speisen sukzessive angepasst werden.
  • Der Anteil an frittierten Speisen wurde reduziert. Durch die Veränderung von Prozessen (z. B. die Nutzung von Konvektomaten) konnte bei einem Teil der Hauptgänge ohne spürbare Qualitätseinbußen der Fettanteil reduziert werden.
  • Für To-Go-Angebote wird weiterhin eine App zur Ausleihe von Mehrweggeschirr genutzt.
  • Innerhalb der Vorlesungszeit ist die food fakultät bis 19:30 Uhr geöffnet (freitags aufgrund der geringen Auslastung nur bis 18:30 Uhr).
  • Das Studierendenwerk nimmt  an einem BMBF-Projekt teil, um die Klimafreundlichkeit von Speisen über die KlimaTeller-App zu kennzeichnen. Begleitet von Konsumentenumfragen werden die technischen Voraussetzungen geschaffen, um die Erfassung Berechnung der Umweltwerte zu ermöglichen.

Umfragedetails

Zufriedenheit und Nutzung

Der überwiegende Anteil gab an, mit dem gastronomischen Angebot zufrieden oder eher zufrieden zu sein. Etwa 500 Personen (16,5 % )  sind hingegen eher unzufrieden mit dem Angebot. Mehr als zwei Drittel gaben an, dass die Wartezeiten meistens kurz sind.

Über 70 % der Teilnehmenden der Umfrage nutzen mindestens einmal in der  Woche, oft mehrmals, gastronomische Angebote am Campus. Am meisten wird dabei die Hauptmensa am Campus Nord genutzt. Als Informationsquelle zum Speiseplan wird am häufigsten die TU-App verwendet oder die Personen informieren sich vor Ort.

Angebotszufriedenheit

Ernährungsform

Preis-Leistung und Ernährung

Das  Preis-Leistungs-Verhältnis wird von über Dreiviertel aller Befragten als angemessen angesehen. Ein etwas kleinerer Anteil findet auch die Portionsgröße in Ordnung. Etwa 30 % finden die Portionsgrößen in der Tendenz zu klein.

Von den Teilnehmenden ernähren sich 33 % vegetarisch und fast 14 % ernähren sich vegan. Damit sind die Anteile deutlich höher als im bundesweiten Durchschnitt unter Studierenden, unter denen sich 28,1 % vegetarisch und 7 % vegan ernähren.

Wünsche

Diese Zahlen spiegeln sich auch in der Frage nach den Angebotswünschen: 46 % der Teilnehmenden wünschen sich ein umfangreicheres vegetarisches und veganes Angebot. Auch Bio-Zutaten und insgesamt mehr Abwechslung sind häufige Wünsche.

Angebotswünsche

Gewünschtes Verhältnis vegetarisch und vegan zu Gerichten mit Fleisch

Gerechtigkeit

Zum Zeitpunkt der Umfrage war ein Verhältnis von etwa 40 % vegetarischen oder veganen Gerichten zu 60 % Gerichten mit Fleisch innerhalb einer Woche üblich. Unter allen Teilnehmenden gaben 90 % an, dass sie einen ausgeglichenen oder erhöhten Anteil von vegetarischen und veganen Gerichten zu Gerichten mit Fleisch fair finden würden.

Klimabewusstsein

Über 93 % der Teilnehmenden stimmten zu, dass das klimafreundlichste Gericht zwischen 1,90 € und 2,60 € kosten sollte. In der Umfrage wurde zudem nach einer Kennzeichnung der Gerichte mit ihrem jeweiligen CO2-Fußabdruck gefragt. 78 % befürworteten ein solches Vorgehen. Zudem stimmten mehr als 62 % eher zu, dass eine Kennzeichnung des CO2-Fußabdrucks ihre Essensauswahl beeinflussen würde.

Ich würde den CO2-Fußabdruck berücksichtigen

Angebotsqualität

Qualität

Die Umfrageteilnehmenden haben auch die Qualität der Speisen bewertet. Etwa ein Drittel gab an, dass sie mit der Qualität zufrieden sind. Ähnlich viele Teilnehmenden würden sich etwas weniger Fett und Öl wünschen. Bei der Frage nach der Würzung waren die Meinungen gespalten. Insbesondere in der Hauptmensa am Campus Nord können Speisen individuell nachgewürzt werden.

Unterschiede zwischen Statusgruppen und Freitextantworten

Insgesamt konnten bei der Umfrage bei den meisten Fragen keine großen Unterschiede zwischen den Antworten der Mitarbeitenden und der Studierenden festgestellt werden. Leicht divergierende Antworten gaben die Mitarbeitenden allerdings in Bezug auf die Öffnungszeiten an: Mitarbeitende wünschen sich eine Öffnung zwischen 8 Uhr und 17 Uhr, wohingegen die Studierenden im Mittelmaß Öffnungszeiten zwischen 9 und 18 Uhr bevorzugen.

Weiterhin nutzten über 1.000 Menschen die Möglichkeit, eine individuelle Meinung abzugeben. Die häufigsten Antworten waren, dass:

  • das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Qualität während der Pandemiezeit abgenommen haben,
  • die Schließungszeiten der Hauptmensa mit den Vorlesungszeiten kollidieren und eine verlängerte Öffnungszeit schön wäre,
  • mehr und abwechslungsreichere vegane und vegetarischen Gerichte, insbesondere mit mehr Protein und weniger Kohlenhydraten, gewünscht sind und
  • ein glutenfreies Angebot ermöglicht werden sollte.