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Betrieb

Treibhausgasemissionen

Durch das Wirken der TU Dortmund wurden 2022 insgesamt 38019 t CO2-Äquivalente (t CO2-eq) emittiert. In der vorliegenden Treibhausgasbilanz sind Scope-1- und Scope-2- sowie einige Scope-3-Emissionen berücksichtigt: Bilanziert werden Scope-1-Emissionen aus der eigenen Energieproduktion (Strom, Wärme, Kälte), Scope-2-Emissionen von zugekauften Energieträgern (Strom, Wärme, Kälte) und Scope-3-Emissionen, die aufgrund der Mobilität der TU-Angehörigen anfallen (Pendelverkehr, Dienstreisen, Auslandssemester). Für zugekauftes Gas zur Wärme- und Stromerzeugung werden Netzverluste von 10 % angenommen, um so Wirkungsgradverluste, Leitungsverluste und nicht messbare Verluste am Übergabepunkt zu berücksichtigen. Bisher nicht berücksichtigt werden Emissionen, die aufgrund der Herstellung und durch den Transport eingekaufter Güter, aus Bautätigkeit, Verteilung und Nutzung der eigenen Produkte sowie durch die Entsorgung von Abfällen entstehen. Auch die Treibhausgasemissionen der Mensa sind hier nicht berücksichtigt, da diese vom Studierendenwerk Dortmund betrieben wird und nicht Teil der TU Dortmund ist.

Interaktive Grafik. Quelle: Nachhaltigkeitsbüro/TU Dortmund


Wie aus oben stehender Abbildung sichtbar wird, sind die größten Sektoren der CO2-Emissionen an der TU Dortmund der tägliche Pendelverkehr (21980 t CO2-eq, hellgrau), die Wärme- und Kälteproduktion (10269 t CO2-eq, rot und blau) und die Stromproduktion des TU-eigenen Blockheizkraftwerks (3002 t CO2-eq, gelb). Die Emissionen der zugekauften Energieträger tauchen in der Abbildung nicht auf, da der zugekaufte Strom der TU Dortmund Ökostrom ist, und weder Wärme noch Kälte von außerhalb bezogen werden. Durch den Bezug von Ökostrom konnte die TU Dortmund ihre CO2-Emissionen im Bereich Strom bereits um etwa 8000 t CO2-eq senken.

Strom, Wärme und Kälte

Die TU Dortmund verbrauchte im Jahr 2022 38,9 GWh (9190 t CO2-eq) Wärme, 11,2 GWh (1079 t CO2-eq) Kälte und 36,5 GWh (3002 t CO2-eq) Strom. Wärme und Kälte werden vollständig sowie Strom etwa zu einem Drittel innerbetrieblich mit Heizkesseln (HKW) und einem Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt. Hier ist die TU Dortmund nahezu vollständig auf Erdgas als Brennstoff angewiesen. Der bezogene Strom wird als Ökostrom emissionsfrei angenommen. Aktuell bestehende PV-Anlagen liefern weniger als 1 % des insgesamt benötigten Stroms.

Mobilität

Insgesamt legten die Mitglieder der TU Dortmund im Jahr 2022 etwa 238,9 Mio. km Strecke zurück, um die TU Dortmund zu erreichen bzw. ihre dienstlichen Aufgaben wahrzunehmen. Diese Distanz entspricht etwa 6000 Erdumrundungen oder etwa 1,6-mal der Distanz zwischen Erde und Sonne. Die ermittelte Strecke setzt sich hauptsächlich aus dem täglichen Pendelverkehr (222 Mio. km, 21980 t CO2-eq) und den Dienstreisen (11,5 Mio. km, 1937 t CO2-eq) zusammen. Darüber hinaus verursachten Auslandssemester etwa 5,1 Mio. km (764 t CO2-eq). Der TU-eigene Fuhrpark verursachte 0,2 Mio. km (37 t CO2-eq).

Details Pendelverkehr

Zur Berechnung des täglichen Pendelverkehrs und der damit verbundenen CO2-Emissionen wurde im Frühjahr 2023 eine TU-weite Mobilitätsumfrage durchgeführt, auf deren Grundlage die Emissionen für das Jahr 2022 rückwirkend errechnet wurden. Aus der Umfrage mit 1470 Teilnehmenden (897 Studierende, 573 Mitarbeitende) ergab sich für das Mobilitätsverhalten, dass Studierende (Mitarbeitende) ihre Wege zu 55 % (32 %) mit dem ÖPNV, zu 39 % (58 %) motorisiert und zu 6 % (10 %) CO2-frei mit dem Fahrrad oder zu Fuß zur TU Dortmund zurücklegen. Weiterhin ergab die Umfrage, dass Studierende (Mitarbeitende) an 148 (164) Tagen den Weg zur TU Dortmund zurücklegen und dabei eine mittlere Distanz von 19 (19) km bewältigen. Um die durch den Pendelverkehr verursachten Emissionen für die gesamte Universität zu berechnen, wurden die Umfrageergebnisse auf 32476 Studierende (6857 Mitarbeitende) hochgerechnet.

Interaktive Grafik. Quelle: Nachhaltigkeitsbüro/TU Dortmund


Als Emissionsfaktoren wurden 180 g/CO2-eq (41 g/CO2-eq) für das Auto (die Bahn) angenommen (Ritchie 2023, Our World in Data, zuletzt aufgerufen 03.03.2024). Damit entstehen 222 Mio. Pendelkilometer zur TU Dortmund bzw. 21980 tCO2-eq. Durch das unterschiedliche Mobilitätsverhalten von Studierenden und Mitarbeitenden ergibt sich eine jährliche Durchschnittsemission von 0.52 t CO2-eq pro Studierendem bzw. von 0.73 t CO2-eq pro Mitarbeitendem.

Ein Großteil der Umfrageteilnehmenden der Universität pendelt aus Dortmund oder entlang der Hellweg-Achse.

Details Dienstreisen

Für die Ermittlung der Dienstreisen aus dem Jahr 2022 wurden die entsprechenden Daten anonymisiert aus dem zentralen SAP-System exportiert, aufwändig zur automatischen Verarbeitung aufbereitet und anschließend analysiert. Insgesamt wurden an der TU Dortmund im Jahr 2022 9078 Dienstreisen mit 35057 Reisetagen und insgesamt 25979 Übernachtungen durchgeführt. In Summe haben die Mitglieder der TU Dortmund damit rund 11,5 Mio. km im Rahmen von Dienstreisen zurückgelegt. Die Reisen wurden zu 17,4 % (1330 t CO2-eq) mit dem Flugzeug, zu 57,1 % (94 t CO2-eq) mit dem Zug und zu 17,5 % (74 t CO2-eq) mit dem Auto unternommen. Nur 8 % der Dienstreisen wurde digital durchgeführt. Die Übernachtungen verursachten Emissionen in Höhe von 439 t CO2-eq unter der Annahme, dass jeweils in einem 3-Sterne-Hotel übernachtet wurde (16900 g CO2-eq/Nacht, vgl. DEHOGA Bundesverband).

Interaktive Grafik. Quelle: Nachhaltigkeitsbüro/TU Dortmund


Auf oben stehender Karte ist die Dienstreisetätigkeit der TU Dortmund exklusive Deutschland interaktiv dargestellt. Die häufigsten Reiseländer waren Deutschland (76,8 %), die Schweiz (2,6 %), Italien (2,2 %), Frankreich (2,1 %), Österreich (2 %) und die USA (2 %).

Details Auslandssemester

Zur Berechnung der Emissionen durch Auslandssemester der Studierenden der TU Dortmund wird angenommen, dass sich dauerhaft 5 % der Studierenden innerhalb eines Jahres im Ausland aufhalten (vgl. Statistischer Bericht – Deutsche Studierende im Ausland – Ergebnisse des Berichtsjahres 2020). Aus den referenzierten, deutschlandweiten Daten wurde die nach Anteil des Ziellands gewichtete Distanz pro Auslandsaufenthalt zu 1533 km (eine Strecke) für das Jahr 2020 bestimmt. Bei dieser Distanz wird der Emissionsfaktor für Langstreckenflüge von 150 g/CO2-eq zugrunde gelegt, sodass sich insgesamt 5,1 Mio. km (764 t CO2-eq) für die TU Dortmund ergeben.

Details Fuhrpark

Der Fuhrpark der TU Dortmund besteht zum Stichtag 15.03.2024 aus 20 Fahrzeugen (12 Nutzfahrzeuge, 2 Multifunktionsfahrzeuge, 2 Trecker, 2 Personenfahrzeuge, 1 LKW und 1 Gabelstapler). Drei der Fahrzeuge haben einen Elektroantrieb und zwei der Fahrzeuge werden nicht mit Dieselkraftstoffen betrieben, während die restlichen Fahrzeuge mit Diesel betrieben werden. Insgesamt sind 12 Fahrzeuge im Dezernat Bau- und Facilitymanagement im Schnitt 35 km pro Tag im Einsatz, während 8 weitere Fahrzeuge vom Fahrdienst im Dezernat Zentrale Dienste bewirtschaftet werden. Hier werden im Schnitt 49 km an jedem Arbeitstag zurückgelegt. Zur Berechnung der CO2-Emissionen wurden 250 Arbeitstage und ein Emissionsfaktor von 180 g/CO2-eq angenommen, sodass sich in Summe 0,2 Mio. km (37 t CO2-eq) ergeben.

Sonstige Emissionen

Neben den genannten Emissionen sind noch die Emissionen durch Papierverbrauch des Jahres 2022 (30 t CO2-eq) dargestellt. Weitere Emissionen wurden in diesem Bericht nicht berücksichtigt.

Treibhausgas-Reduktionsprogramme

Um die Treibhausgasemissionen der TU Dortmund zu reduzieren, sind verschiedene Ziele in der Nachhaltigkeitsstrategie definiert. Diese und weitere Ziele lassen sich u. a. den Themenfeldern Mobilität, Strom, Wärme und Kälte zuordnen.

Im Bereich Mobilität hat sich die TU Dortmund vorgenommen, PKW- und Flug-Dienstreisen um 20 % sowie nicht notwendige Dienstreisen zu reduzieren. Gleichzeitig soll durch Förderprogramme und sichere Radstellplätze die umweltbewusste Anreise zum Arbeits- bzw. Studienplatz gefördert werden. All dies soll in einem Mobilitätskonzept gebündelt werden.

Im Bereich Strom hat sich die TU Dortmund vorgenommen, neben der Eigenproduktion von Extern ausschließlich Ökostrom zu beziehen. Das  Ziel ist seit Januar 2022 umgesetzt und spart Emissionen von jährlich etwa 8000 t CO2-eq. Die Universität setzt zukünftig vermehrt darauf, Strom und Wärme selbst aus regenerativen Energiequellen zu produzieren. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Fläche für Photovoltaikanlagen auszubauen (z. B. Freiflächen-PV neben dem HGÜ-Testzentrum, Dach-PV auf dem Forschungsgebäude CALEDO) und ein Windrad in Campusnähe errichten zu lassen. Vorausgesetzt, das BHKW würde weniger ausgelastet, ließen sich die Emissionen im Bereich Strom um etwa 3000 t CO2-eq reduzieren.

Im Bereich Wärme ist die Installation einer Holzpelletanlage geplant. Hier wird Holz als nachwachsender Brennstoff eingesetzt (ENPlus A1 Zertifiziert). Mit der Anlage lässt sich etwa ein Viertel des Wärmebedarfs der TU Dortmund decken. Durch den geringeren Emissionsfaktor von Holzpellets gegenüber Erdgas (0,036 t CO2-eq) können so etwa 1800 t CO2-eq eingespart werden.

Im Bereich Kälte gibt es bisher keine Reduktionsprogramme. Jedoch berücksichtigen die Planungen für den neuen Hochleistungsrechner LIDO4 eine Nutzung der entstehenden Abwärme.