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Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern

Ziel 7: Bezahlbare und saubere Energie

Das Ziel gliedert sich in mehrere Unterziele: den universellen, bezahlbaren und verlässlichen Zugang zu modernen Energiedienstleistungen (7.1), die deutliche Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien am globalen Energiemix (7.2) sowie die Verdopplung der weltweiten Steigerungsrate der Energieeffizienz (7.3). Dies soll durch verstärkte internationale Zusammenarbeit gelingen, um den Zugang zu Forschung, Technologie und Investitionen in die Energieinfrastruktur und saubere Energietechnologien zu erleichtern (7.a) und den Infrastrukturausbau und die technologische Modernisierung mit Fokus auf  die am wenigsten entwickelten Länder (7.b) zu fördern.

Ziel 7: Bezahlbare und saubere Energie. Sonne mit Einschalter auf gelbem Hintergrund. © UN

Neues zu bezahlbarer und sauberer Energie

Hoher Wirkungsgrad dank Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung

Blockheizkraftwerk

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Mit einem Blockheizkraftwerk erzeugt die TU Dortmund effizient Wärmeenergie und Strom aus Erdgas.

Ein Block­heiz­kraft­werk (BHKW) ist eine Anlage zur gleichzeitigen Gewinnung von elektrischer Energie und Wärme. Um Ver­lus­te gering zu halten wird ein BHKW am Ort oder in der Nähe des Wärmeverbrauchs betrieben. Durch Kraft-Wärme-Kopplung kön­nen hohe Gesamtwirkungsgrade von 80 bis 90% er­reicht wer­den, gegenüber 25 bis 44% bei herkömmlicher Kombination von lokaler Heizung und zentralem Kraftwerk. Hier sinkt der Wirkungsgrad, da die Abwärme nicht zur Strom­er­zeu­gung genutzt wird.

Generatoren des Blockheizkraftwerks der TU Dortmund © Oliver Schaper​/​TU Dortmund

Mit ihrem Block­heiz­kraft­werk erzeugt die TU Dort­mund mit­hil­fe von drei großen Verbrennungsmotoren Wär­me­e­ner­gie, die mittels angekoppelter Generatoren auch elektrische Energie er­zeu­gen. Zur op­ti­ma­len Energieverwertung wird in den wärmeren Monaten die überschüssige Wär­me­e­ner­gie durch zwei Absorptionskältemaschinen zur Kälteerzeugung genutzt. Mit dieser Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung wird die im Erdgas enthaltende Energie äußerst effizient genutzt. Der Wirkungsgrad beträgt ca. 90%. Mit ihrem Kraftwerk produziert die TU Dort­mund ca. 40% ihres Stroms und deckt etwa die Hälfte ihres Wärmebedarfs selbst. Davon profitieren die Umwelt und die TU Dort­mund gleichermaßen. Und ganz nebenbei ist die TU damit einer der größten Energieproduzenten der Stadt Dort­mund.

Im April 2016 ist ein Artikel zum BHKW in der unizet ver­öf­fent­licht worden (Ausgabe: 02/16 | Nr. 447, S. 2).

E­ner­gie­ver­sor­gung am Cam­pus

Drei Fra­gen an Michael Brockmeier

Dipl.-Ing. Michael Brockmeier ist Leiter des Dezernats Bau- und Fa­ci­li­ty­ma­nage­ment (Dezernat 6). Er ist unter an­de­rem ver­ant­wort­lich für die Ge­bäu­de- und Maschinentechnik sowie die Ener­gie­er­zeu­gung der TU Dort­mund. Bevor er 2006 an die TU Dort­mund kam, war der studierte Elektrotechniker für den Bau- und Lie­gen­schafts­be­trieb NRW tätig.

Strom, Wärme und Kälte wer­den auf den Campusteilen Nord und Süd zentral verteilt, unter an­de­rem durch ca. vier Ki­lo­me­ter lange unterirdische Versorgungskanäle. Das erlaubt ein sehr effektives zentrales technisches Energiemanagement. Eine um­fas­sen­de Gebäudeautomation steuert und regelt alle größeren Verbraucher der Gebäudetechnik. Da die tech­ni­sche Leitwarte rund um die Uhr besetzt ist, sind auch manuelle energiesparende Eingriffe jederzeit mög­lich. Zu­dem wer­den Verbrauchs- und Leistungswerte permanent au­to­ma­tisch erfasst und kontrolliert. Abweichungen gegenüber gesetzten Schwellenwerten las­sen sich so sofort er­ken­nen und wer­den au­to­ma­tisch signalisiert.

Die größten Energiemengen wer­den zum Heizen und Lüften benötigt. Deshalb wer­den alle Heizungs- und Lüf­tungs­an­lagen laufend energetisch optimiert und nach aktuellen Außen- und Innentemperaturen au­to­ma­ti­siert eingestellt. Über Zeitschaltkataloge wer­den die An­la­gen ein- und ausgeschaltet. Das funk­ti­o­niert auch bereichsweise, bei­spiels­wei­se in Hörsälen. Hierzu wer­den unter an­de­rem die Raumbelegungen aus dem elek­tro­ni­schen Vorlesungsverzeichnis (LSF) ver­wen­det. Bei Lüf­tungs­an­lagen wer­den effiziente Wärmerückgewinnungsanlagen eingesetzt. Das heißt mit der verbrauchten, aber warmen Abluft wird die von außen angesaugte kalte Frischluft mittels Wärmetauschern vorgewärmt. In vie­len Gebäuden wird die Beleuchtung in öf­fent­lichen Be­rei­chen in Ab­hän­gig­keit von der Außenlichtstärke oder über Bewegungsmelder gesteuert.

Mit ei­nem hocheffizienten Block­heiz­kraft­werk (BHKW) am Cam­pus Nord erzeugt die TU Dort­mund selbst Strom und Wärme. Rund 45 Pro­zent ihres Strom­ver­brauchs kann sie damit decken. Das zugrundeliegende tech­ni­sche Prinzip wird als Kraft-Wärme-Kopplung bezeichnet. Diese Form der Energieumwandlung bietet einen sehr hohen Wirkungsgrad. Neben Wär­me­e­ner­gie wird in großen Verbrennungsmotoren mittels angekoppelten Generatoren elektrische Energie erzeugt. Das eingesetzte Erdgas wird somit deutlich höher ausgenutzt, als dies beim reinen Verbrennen des Gases mög­lich wäre. Die restliche Wärmeerzeugung erfolgt eben­falls mittels des umweltfreundlichen Energieträgers Erdgas in drei Großkesseln. Das zentral erhitzte Heizwasser mit bis zu 130°C wird in isolierten Rohrleitungen zu den Gebäuden transportiert. Auch die Kälteenergie, die zum Bei­spiel zur Kühlung der Rechenzentren not­wen­dig ist, wird komplett selbst produziert und mittels ca. 6°C kaltem Wasser zu den tech­nisch­en Kühlanlagen geleitet. Die Kälteerzeugung erfolgt in den Sommermonaten zu ei­nem großen Teil in so genannten Absorptionskältemaschinen aus der Um­wand­lung von Restwärme (man könnte auch Abfallwärme sagen) aus dem Block­heiz­kraft­werk. Das ist ins­ge­samt eine sehr wirt­schaft­li­che und umweltverträgliche Tech­nik. Für den Cam­pus Süd haben wir da­her in Planung, das alte und in die Jahre gekommene Heiz­kraft­werk durch ein Block­heiz­kraft­werk zu ersetzen.