Papierverbrauch der TU
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Aktueller Stand
Seit 2015 werden die Daten zum Papierverbrauch der TU Dortmund jährlich im Papieratlas gemeldet und veröffentlicht. Durch ein zentrales Beschaffungssystem kann der gesamte Papierverbrauch aller Fakultäten, Institute und der Verwaltung in Summe nachvollzogen werden. Dabei werden alle verwendeten Papiere in DIN A4 Größe umgerechnet, beispielsweise zählt ein DIN A3 Papier als zwei DIN A4 Papiere.
Mit der Einführung von digitalen Systemen wie SAP und digitalen Vorlesungsverzeichnissen sowie Prüfungssystemen sank der Papierverbrauch von etwa 24 Millionen Blatt DIN A4 2015 auf etwa 15 Millionen Blatt im Schnitt in den folgenden 4 Jahren.
Durch die Einschränkungen der Präsenzveranstaltungen und den Umstieg auf Online-Lehre sowie Homeoffice wurden im ersten Jahr der Corona-Pandemie nur 6,5 Millionen Blatt verbraucht. Das sind mehr als 8 Millionen Blatt weniger als im Jahr davor. Für die Herstellung von 8,7 Millionen Blatt Papier (32,3 Tonnen) werden etwa 80 Tonnen Holz benötigt. Das sind 48 Fichten, die 25 Meter groß sind.
Die Verringerung des Papierverbrauchs kommt auch dadurch zustande, dass viele Mitarbeitende 2020 im Homeoffice waren und Studierende auf eigene Drucker ausweichen mussten. Der Verbrauch hat sich somit zu einem Teil verlagert, hierüber gibt es aber keine Datenerfassung. Trotzdem kann man aber davon ausgehen, dass die zunehmende Digitalisierung, forciert durch die Kontaktbeschränkungen der Pandemie, einen nachhaltigen Effekt auf den Verbrauch von Papier haben werden.
Anteil Recyclingpapier
Zusätzlich zum gesamten Papierverbrauch gibt es auch Daten zum Anteil des verbrauchten Recyclingpapiers. In der TU Dortmund wird Recyclingpapier verwendet, was mit dem Blauen Engel Siegel zertifiziert ist. Die Zertifizierung garantiert, dass das Recyclingpapier zu 100% aus Altpapier hergestellt wurde.
Der Anteil des verwendeten Recyclingpapiers an der TU liegt seit 2017 etwa bei 33 % oder geringfügig höher. Im Jahr 2020 wurden 2,3 Millionen Blatt Recyclingpapier verbraucht und die Quote damit leicht auf 36 % gesteigert.
Die Nachhaltigkeitsstrategie der TU enthält das Ziel, bis 2025 den Anteil des Recyclingpapiers auf mindestens 80% zu erhöhen von aktuell 36%.
Die Verwendung von Recyclingpapier anstatt von Frischfaser-Papier spart sowohl Wasser, verwendetes Holz, Energie als auch CO2 Emissionen ein. Diese Ressourcen werden durch die gesamte Bereitsstellungskette bis hin zum fertigen Kopierpapier verbraucht. Die Bereitstellung umfasst dabei unter anderem das Fällen der Bäume im Forst, die chemische Zellstoffaufbereitung sowie den Transport zum Endverbraucher. Für die hier verwendeten Kennzahlen wurde eine Studie des IFEU Instituts aus dem Jahr 2006 verwendet. Für die Herstellung von Papier sind die Ressourcen Wasser, Energie sowie CO2 interessant und belasten die Umwelt durch ihre Verwendung.
Im Jahr 2020 hat die TU etwa 4,12 Millionen Blatt Frischfaser-Papier und circa 2,33 Millionen Blatt Recyclingpapier verbraucht. Für die Erzeugung dieser Papiermengen wurden insgesamt 32 Tonnen CO2 emittiert, 1,31 Millionen Liter Wasser verbraucht und 270.000 kWh Energie verbraucht. Durch die Verwendung von Recyclingpapier statt Frischfaserpapier konnten 370.000 Liter Wasser, etwa 76.000 kWh Energie und 2 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Zum Vergleich: Mit den Einsparung kann der tägliche Wasserbedarf von über 3000 Personen für ein ganzes Jahr gedeckt werden. Die eingesparte Energie könnte mehr als 20 Drei-Personen-Haushalte ein Jahr lang versorgen (vgl. Papieratlas 2021).
Die Wahl von Recyclingpapier oder Frischfaserpapier an der Universität ist den Verbraucher*innen in Fakultäten, Verwaltung und den Studierenden selber überlassen. Obwohl das verwendete Recyclingpapier hohe Qualität, ein Weißegrad von 90% und sogar geringere Kosten aufweist, steigt die Recyclingquote an der TU in den letzten Jahren nur minimal. Hier sind die individuellen Verbraucher in den Fakultäten und Instituten gefragt.
Durch eine vollständige Umstellung auf Recyclingpapier bei aktuellen Verbrauchswerten (2020: 6,45 Millionen Blatt DIN A4) könnten jährlich 5,6 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Zudem würden für die Herstellung des Papiers über 1 Millionen Liter Wasser und 210.000 kWh weniger verbraucht.
Mit der fortschreitenden Digitalisierung werden in Zukunft auch weitere Angebote geschaffen, die den Papierverbrauch reduzieren. Die Universitätsbibliothek wird im März 2022 vollständig von Multifunktionsdruckern und –kopierern auf ein rein digitales Scanangebot umstellen (zum Blog-Eintrag der UB).