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Charta des Landesprogramms NRW unterzeichnet

UA Ruhr unterzeichnet Charta zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

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Eine Hand hält eine andere: Die rechte Hand wirkt jung, die linke hat Falten und wirkt alt. © Africa Studio​/​stock.adobe.com
Die drei Hochschulen wollen pflegende Beschäftigte sowie Studierende durch verschiedene Beratungs- und Hilfsangebote unterstützen.

Die TU Dortmund, die Universität Duisburg-Essen und die Ruhr-Universität Bochum haben die Charta zur „Vereinbarkeit von Beruf & Pflege“ des gleichnamigen Landesprogramms unterschrieben. Damit zeigen die drei Partner in der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr), dass sie sowohl ihre 17.000 Beschäftigten als auch ihre 110.000 Studierenden bei der Wahrnehmung von Pflegeaufgaben unterstützen. Mit ihren Hilfs- und Beratungsangeboten reagieren die Universitäten dabei auch auf die Herausforderungen des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels.

Die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen und das steigende Alter beim Renteneintritt führen dazu, dass immer mehr berufstätige Männer und Frauen Pflegeaufgaben in der Familie übernehmen müssen – das ist auch für die Beschäftigten der Hochschulen eine Herausforderung. Die drei UA Ruhr-Universitäten sind sich der gesellschaftlichen Veränderungen bewusst und wollen Mitarbeiter*innen dabei unterstützen, Beruf und Pflege zu vereinbaren.

Die Charta ist eine freiwillige Selbstverpflichtung, die seit ihrem Start Anfang 2022 rund 400 Unternehmen und Institutionen im Land unterzeichnet haben. Sie zielt darauf ab, Angebote für pflegende Arbeitnehmer*innen zu verbessern und eine Vernetzung mit der Pflegeinfrastruktur vor Ort zu ermöglichen. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Landesverbände der Pflegekassen und der Verband der Privaten Krankenversicherung unterstützen die Initiative. Die unterzeichnete Charta enthält sieben Punkte, wie Pflegefreundlichkeit erreicht werden soll: Das umfasst beispielsweise, dass das Thema offen kommuniziert und Beschäftigte sowie insbesondere Führungskräfte dafür sensibilisiert werden. Auch der kontinuierliche Dialog mit Personalräten zählt dazu, genau wie die Erweiterung und Verbesserung von Beratungsangeboten.

„Wer einen Pflegefall in der Familie hat, ist damit oft zunächst überfordert, braucht Orientierung über mögliche Hilfe sowie Verständnis im Job oder Studium“, sagt Prof. Dr. Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund. „Als Universitätsleitung wollen wir daher zeigen, dass wir das Thema Pflege ernst nehmen und zum Beispiel unsere Beschäftigten durch flexible Arbeitszeitmodelle unterstützen.“

Lösungen für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf finden

Die beigetretenen Einrichtungen erhalten nach der Unterzeichnung der Charta unter anderem einen „Pflegekoffer“ mit aktuellen Informationen für Berater*innen und pflegende Angehörige sowie Unterstützung bei der Qualifizierung von innerbetrieblichen Pflege-Guides. Davon profitieren an den Hochschulen auch Studierende, die Pflege und Studium vereinbaren müssen. Auch Networking-Events mit lokalen Akteur*innen gehören zum Landesprogramm, damit sich Arbeitgeber vernetzen und anhand von Best-Practice-Beispielen Impulse für die Umsetzung von Pflegefreundlichkeit im eigenen Betrieb erhalten können.

„Als UA Ruhr möchten wir unsere Unterstützungsangebote für alle Universitätsangehörigen stärker bekannt machen“, sagt Prof. Dr. Barbara Albert, Rektorin der Universität Duisburg-Essen. „Unser Ziel ist es, Lösungen für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu finden, weil dieses Thema viele unserer Mitarbeitenden sehr beschäftigt. Daher fördern wir auch den kollegialen Austausch unter den betrieblichen Pflege-Guides.“ „Pflegesensible Strukturen und ein konstant wachsendes Angebot an Unterstützungsmaßnahmen sind notwendig, da die Anzahl pflegender Angehöriger vorhersehbar weiter zunehmen wird“, sagt Prof. Dr. Martin Paul, Rektor der Ruhr-Universität Bochum. „Die UA Ruhr-Universitäten wollen die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, pflegende Beschäftigte und Studierende zu unterstützen.“

Unterstützungsangebote für Pflegende an der TU Dortmund

Seit 2020 unterstützt Pflegelotsin Ulrike Grates pflegende Beschäftigte und Studierende bei der Suche nach passenden Anlaufstellen und Ansprechpersonen. So können sich Betroffene beispielsweise in regelmäßigen Pflegetreffs austauschen und beraten lassen. Die Universität bietet ihren Mitarbeitenden zudem Gleitzeit-Modelle und die Möglichkeit, ortsflexibel zu arbeiten, sodass die Pflege von Angehörigen besser mit der beruflichen Tätigkeit vereinbar ist. Als Beraterin steht Ulrike Grates dabei in engen Kontakt mit dem Dezernat Personal und tauscht sich mit dem Familien-Service der Stabsstelle Chancengleichheit, Familie und Vielfalt aus. Weitere Anlaufstellen bei Fragen rund um die Arbeitsbedingungen sind der Personalrat für nichtwissenschaftlich Beschäftigte und der Personalrat für wissenschaftlich Beschäftigte.

Über die UA Ruhr

Seit 2007 arbeiten die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen unter dem Dach der UA Ruhr strategisch eng zusammen. Unter dem Motto „gemeinsam besser“ gibt es inzwischen über 100 Kooperationen in Forschung, Lehre und Verwaltung. Mit mehr als 110.000 Studierenden und nahezu 1.300 Professor*innen gehört die UA Ruhr zu den größten und leistungsstärksten Wissenschaftsstandorten Deutschlands.

Mehr Infos zum Landesprogramm Beruf und Pflege

Weiterführende Infos zu Unterstützungsangeboten für Pflegende der UA Ruhr

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